Aus der katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen in St. Wendel 2021

Vor dem Hintergrund der Einschränkungen durch Corona waren viele Veränderungen in den Beratungsstellen notwendig und stellten die Mitarbeiter:innen vor besondere Herausforderungen, um den schwangeren Frauen weiter zur Seite zu stehen.

Dank der schnellen Anschaffung des notwendigen Equipments haben wir die Zeiten des Lockdowns genutzt, um die Digitalisierung weiter voran zu treiben, Mitarbeiter:innen im Umgang mit den digitalen Möglichkeiten zu schulen.

Auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie konnten die Beratungsangebote aufrecht erhalten werden und die Beraterin war für die Ratsuchenden erreichbar, denn das Beratungsangebot wurde noch breiter gefächert aufgestellt: Beratung und Hilfe blieb weiter möglich, sei es persönlich, telefonisch, per Video- oder Chatberatung, sei es – wenn nötig – mit einer dolmetschenden Hilfestellung auf Seiten der Klientin oder in Rahmen einer Telefonkonferenz zusammen mit Unterstützung einer unserer Muttersprachler:innen.

Diese Muttersprachler:innen waren vom Skf geschult und auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Sie unterstützen die Beraterin in der Beratung von geflüchteten Frauen, ermöglichen einen guten Zugang zu den Klientinnen.

Den Lockdown haben wir auch genutzt, um im Bereich sexualpädagogischer Bildungsarbeit unser Angebot konzeptionell zu verändern, so dass nun neben den Präsenzveranstaltungen in den Schulen vor Ort auch rein digitale oder aber hybride Veranstaltungen möglich sind. Einzelne digital angelegte Bausteine können auch in eine Präsenzveranstaltung einfließen und so methodische Vielfalt erzeugen. Mit diesen Voraussetzungen können wir gut auf die jeweiligen Schutzmaßnahmen und Hygieneverordnungen i.B.a. Corona reagieren.

Première hatte das neue Konzept dann in St. Wendel:

Wir mussten die Verantwortlichen des Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrums der Dr.-Walter-Bruch-Schulen in St. Wendel, den Schulleiter Herrn Hubert Maschlanka und die Lehrerin Frau Rita Webers, von unserem digitalen Angebot gar nicht erst überzeugen – die Schule ist digital gut aufgestellt und offen für neue Wege und seit Jahren im Projekt Babybedenkzeit einer unserer Kooperationspartner.

Dankenswerter Weise hatten sich dann im Juli 2021 einige Schülerinnen des SPBBZ bereit erklärt, an einer „Probeveranstaltung“ im Juni teilzunehmen.

Hier der Auszug aus der Veröffentlichung auf der Homepage der Schule vom 16.07.2021:

Kurz vor den Sommerferien hat es sich für sechs Schülerinnen der Ausbildungsvorbereitung der Dr.-Walter-Bruch-Schule ergeben, an einer Arbeitseinheit im Bereich der sexuellen Bildung teilzunehmen. Schon seit Jahren bietet der Sozialdienst katholischer Frauen Saarbrücken e. V. (SkF) in Kooperation mit unserer Schule das Projekt „Babybedenkzeit“ an. Dieses Jahr konnten die Simulatoren allerdings pandemiebedingt noch nicht eingesetzt werden, da sie noch nicht den aktuellen Hygienebestimmungen anpassbar sind.

Das Projekt der Katholischen Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen im Saarland hat zum Ziel, Jugendliche für Themen rund um Schwangerschaft und Geburt zu sensibilisieren und zu einer verantwortlichen Lebensplanung anzuleiten. Die Erfahrungen in den Projekten schrecken die Jugendlichen weder ab, Kinder zu bekommen, noch bestärken sie sie, sich sofort der Familienplanung zu widmen.

Unter der Leitung von Carina Kessler-Baierschmitt und Ulrike Lang vom SkF und der betreuenden Lehrerin Rita Webers erhielten die Schülerinnen wichtige Informationen, beispielsweise zu den Themen weibliche und männliche Biologie, gemeinsame Fruchtbarkeit, Einfluss von Suchtmitteln auf die Schwangerschaft, oder auch zum Thema Beziehungen. „Wir freuen uns digital durchgeführte Arbeitseinheiten im Bereich sexueller Bildung anbieten zu können und so die Schüler:innen gerade in Pandemiezeiten erreichen zu können. Wir danken der Dr.-Walter-Bruch-Schule, dass sie sich auf das Experiment eingelassen hat und wir diese neue Arbeitsweise mit den Schülerinnen erproben durften“, so Kessler-Baierschmitt. Hubert Maschlanka, Schulleiter am BBZ. St. Wendel, zeigte sich erfreut, dass das Projekt in diesem Jahr wieder stattfinden konnte und betonte neben der Wichtigkeit der Themen Verhütung, Schwangerschaft und Geburt vor allem die Erweiterung der Medien- und Digitalisierungskompetenz.

Das Projekt abschließende Resümee der Schülerinnen fiel durchweg positiv aus. „Wir wurden sehr gut informiert und ich würde gerne wieder an einem solchen Projekt teilnehmen“, so Ionela. Rita Webers, die betreuende Lehrkraft, fügt hinzu: „Ich bin froh, dass nach diesem doch recht sonderbaren Jahr ein besonderes Highlight für die Schülerinnen stattfinden konnte.“